Workshop über Downsyndrom: „Wir werden sie unterstützen, solange es nötig ist“
Frühe physiotherapeutische Behandlung ist vor allem für Neugeborene mit Down-Syndrom wichtig. Nur so kann sich der Bewegungsapparat des Kindes richtig ausbilden. Hierüber klärt das Caritas Baby Hospital in Bethlehem in Workshops auf. Im direkten Elternkontakt thematisieren Experten des Kinderkrankenhauses dabei auch weitere Themen zur Vorbeugung vor Krankheiten und Fehlentwicklungen. Denn Aufklärung, Vorbeugung und Fortbildung dienen ebenso der Gesundheitsvorsorge wie die Notfallbehandlung von akuten Fällen. Am besten sind Maßnahmen, die alle drei Ansätze miteinander verbinden.
„Wir sprechen die Eltern direkt auf ihre persönliche Lebensweise an“, sagt Asma Sim’an von der Physiotherapie. „Was steht auf Eurem Speiseplan? Wie spricht das Kind schwierige Worte aus?“ So gelange man zwanglos in ein Gespräch über die richtige Ernährung, über Sprachentwicklung und sogar über die psychotherapeutischen Angebote des Kinderkrankenhauses.
Mit an Bord sind auf dem Workshop auch lokale Sozialdienste der palästinensischen Zivilgesellschaft und Fachkräfte aus Praxen und Gesundheitseinrichtungen. Die Expertise des Caritas Baby Hospitals steigert sich um ein Vielfaches, je mehr es sich systemisch in die Gesundheitsvorsorge einfügt. So wird sichergestellt, dass sich die Wirkung auch tiefer in der Region entfaltet.
Die Dankbarkeit der Eltern ist groß. Dia und Rawan, die mit ihrer Tochter Farah eigens aus Hebron angereist sind, fühlen sich gestärkt. Sie fordern aber auch mehr Einsatz von staatlicher Seite: „Es braucht mehr staatliche Maßnahmen gegen die Marginalisierung von Kindern mit Down-Syndrom in Palästina“, fordern sie im Plenum des Workshops.
Solange eine staatliche Hilfe nicht ausreichend zur Verfügung steht, sind Farah und ihre Eltern um so mehr auf das Kinderspital in Bethlehem angewiesen.
Die Teilnehmer_innen diskutierten mehrere Stunden engagiert. Es kamen viele Fragen aus dem Publikum. Foto: KHB Archiv